Ein Zeichen gegen häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November
Der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ findet jährlich am 25. November statt – und auch in Henstedt-Ulzburg wird sich wieder gegen häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen eingesetzt. Deswegen organisiert Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber wieder verschiedene Aktionen in der Gemeinde. Im Rathaus liegen während der Aktionswoche vom 24. bis einschließlich 28. November Informationsmaterial und Giveaways zum Thema Gewalt gegen Frauen bereit. Die Flagge „Frei leben ohne Gewalt“ wird als öffentliches Zeichen der Gemeinde Henstedt-Ulzburg gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gehisst.
„Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland keine Seltenheit, sondern leider fast alltäglich. Verwurzelt ist sie unter anderem in historisch ungleichen Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern“,
sagt Svenja Gruber.
„Frauen werden vor diesem Hintergrund besonders häufig Opfer bestimmter Gewalttaten, und zwar sowohl im persönlichen beziehungsweise familiären Umfeld als auch in der Öffentlichkeit.“
K.O.cktail – mit unsichtbaren Drogen im Glas?
Wie die Gleichstellungsbeauftragte weiß, können insbesondere Jugendliche Opfer von K.O.-Tropfen werden. Gemeinsam mit Nele Krüger und Tim Jensen von der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Henstedt-Ulzburg von IN VIA Hamburg e. V., werden Jugendliche am 24., 25. und 26. November in den drei weiterführenden Schulen zu K.O. Tropfen informiert und darüber, wie sie sich am besten schützen können.
„Es wird Informationsmaterial geben und zudem wird ein cooler Getränkeschutz an die Jugendlichen verteilt“,
so Svenja Gruber. Der Getränkeschutz trägt den Slogan „Nichts ist O.K. bei K.O. Tropfen“ und ist gleichzeitig Haargummi, Schlüsselanhänger und Geldbörse.
Gisèle Pelicot „Die Scham muss die Seite wechseln.“
„Aus Scham zeigen viele Frauen häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch nicht an. Der Prozess um die Massenvergewaltigungen von Gisèle Pelicot aus Frankreich erschütterte 2024 international und durch ihren mutigen Satz ‘Die Scham muss die Seite wechseln‘ ist Gisèle Pelicot zur Symbolfigur im Kampf gegen sexualisierte Gewalt geworden. Um aus der Opferrolle herauszutreten und den Tätern die Scham zuzuweisen, setzte sie bei Gericht in Avignon durch, dass der Prozess nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand und auch die Videoaufnahmen der Taten im Beweisverfahren gezeigt wurden. Ihr geschiedener Mann und 50 weitere Täter hatten sie systematisch und auf Einladung ihres Mannes schwer vergewaltigt, nachdem sie von ihm jeweils betäubt worden war“,
erklärt die Gleichstellungsbeauftragte.
„Die Scham über die Taten muss die Seite wechseln, damit ein gesellschaftlicher Wandel einsetzt.“
Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg setzt ein öffentliches Zeichen: Aufkleber mit dem Zitat von Gisèle Pelicot in den Farben des Henstedt-Ulzburg-Logos werden von der Gleichstellungsbeauftragten in der Aktionswoche in den politischen Gremien und in der Gemeindevertretung verteilt werden.
„Gewalt kommt nicht in die Tüte“
Ganz besonders aktiv gegen Gewalt an Frauen und Mädchen ist seit vielen Jahren Bäckerei Wagner. In der Aktionswoche vom 24. bis zum 28. November werden seine Brötchen in den Filialen in Henstedt-Ulzburg und Norderstedt in Tüten mit dem Slogan „Gewalt kommt nicht in die Tüte.“ verpackt. Seit über 20 Jahren findet die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ statt, die auch auf die neue kürzere Nummer 116 016 des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ hinweist. Es ist eine gemeinsame Aktion des Landesinnungsverbandes des Bäckerhandwerks Schleswig-Holstein und der Landesarbeitsgemeinschaft der hauptamtlichen kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, der KIK-Netzwerke und der lokalen Bündnisse gegen Gewalt unter dem Schirm der Gleichstellungsministerin Aminata Touré.
„Die engagierte Bäckerei Wagner spendet außerdem wieder 200 Brötchen, die in diesem Jahr in den gemeindlichen Unterkünften gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten Michelle Haug, Übersetzer Baher Abdelmoaty und der Frauenfachberatungsstelle an Geflüchtete und Obdachlose verteilt werden“,
sagt Svenja Gruber. Zusammen mit mehrsprachigen Flyern wird zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen informiert.
Hilfe
Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Nummer 116 016 erreichbar. Das Beratungsangebot ist weiterhin anonym, kostenfrei, barrierefrei und in 18 Fremdsprachen verfügbar. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte werden anonym und kostenfrei beraten.
