50 Maßnahmen zum Abbau von Barrieren: Der „Aktionsplan Inklusion“ wurde aktualisiert

Die „Steuerungsgruppe Inklusion“ wurde reaktiviert und will bei der Umsetzung der Maßnahmen aus dem „Aktionsplan Inklusion“ unterstützen.

Bereits vor zehn Jahren erstellte die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ihren „Aktionsplan Inklusion“. Dabei handelt es sich um einen Maßnahmenkatalog, der zum Ziel hatte, die Voraussetzungen für ein möglichst barrierearmes Miteinander sicherzustellen. Die Erarbeitung des „Aktionsplans Inklusion“ erwies sich als ein aufwändiges Projekt, denn es brauchte die intensive Mitarbeit vieler Menschen, die zudem aus möglichst unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen, Institutionen und Vereinen zusammenkommen sollten. In mehreren Workshops zu Themen wie zum Beispiel „Wohnen“, „Mobilität“ und „Freizeit“ wurden seinerzeit 71 konkrete Maßnahmen identifiziert und im „Aktionsplan Inklusion“ festgeschrieben. Für die Inklusionsbeauftragten für Menschen mit Behinderung der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, Uta Herrnring Vollmer und Britta Brünn, war Anfang des vergangenen Jahres die Zeit gekommen, sich diese Maßnahmen erneut anzuschauen, die bisherigen Umsetzungen zu bewerten und gegebenenfalls Nachjustierungen vorzunehmen.

„Tatsächlich konnte Vieles in den letzten Jahren erfolgreich umgesetzt werden. Dazu gehört zum Beispiel die Gründung des ‘Beirats Inklusion für Menschen mit Behinderung‘. Auch konnte ein barriereärmerer Zugang zum öffentlichen Nahverkehr durch ‘hvv hop‘ geschaffen werden. Und es wurden Mitarbeitende der Gemeindeverwaltung zum Thema ‚leichte Sprache‘ informiert“,

bestätigen die beiden Inklusionsbeauftragten.

„Aber dennoch sind einige Maßnahmen nicht oder noch nicht vollständig bearbeitet worden.“

In Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung wurden in den vergangenen Monaten daher erneut sechs Workshops zu den jeweiligen Bereichen realisiert, in denen die Ergebnisse des ersten Plans bewertet, ergänzt oder neu formuliert wurden. Zusätzlich sollte ein besonderes Augenmerk auf Verständlichkeit, Geschlechtergerechtigkeit und die Anpassung an heutige Lebensrealitäten gelegt werden. Weiterhin reaktivierte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt die damals eingesetzte „Steuerungsgruppe Inklusion“. Diese besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Politik, der Verwaltung und einigen institutionellen Akteuren, die mit dem Thema Inklusion eng verbunden sind. Abermals soll die „Steuerungsgruppe“ den Prozess inhaltlich begleiten und die Umsetzung der Maßnahmen unterstützen – sei es durch das Einbringen konkreter Anträge in die Gemeindepolitik oder durch das Engagement der Mitglieder in thematischen Arbeitsgruppen.

Wie beim ersten Mal wurde die Volkshochschule damit beauftragt, die neu gewonnenen oder neu formulierten Ergebnisse des „Aktionsplans“ in Form zu bringen und gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung die Veröffentlichung in analoger und digitaler Form vorzubereiten.

„Dieser Prozess ist nun – nach einem guten Jahr der intensiven Zusammenarbeit von vielen Aktiven –abgeschlossen, so dass wir das Ergebnis der Öffentlichkeit präsentieren können“,

freut sich Ulrike Schmidt. Die Bürgermeisterin dankt neben den beiden Inklusionsbeauftragten als Initiatorinnen auch allen an diesem Projekt Beteiligten für ihren Einsatz für den Abbau von Barrieren in der Gesellschaft. Der jetzt aktualisierte „Aktionsplan Inklusion“ besteht aus 50 Maßnahmen in sechs unterschiedlichen Lebensbereichen. Eine wichtige Einteilung ist dabei die entweder kurzfristige, mittelfristige oder dauerhafte Umsetzungsmöglichkeit. Ein Beispiel dafür ist die Optimierungen der Mobilität im öffentlichen Raum.

„Während die Verlängerung der Grün-Phasen für Passanten vergleichsweise schnell entschieden werden kann, ist es deutlich aufwändiger, in die bauliche Struktur von Fuß- und Fahrradwegen einzugreifen. Das gilt insbesondere dann, wenn diese nicht an gemeindeeigenen Straßen entlangführen“,

erklärt Ulrike Schmidt.

„Dort müssen dann zunächst einmal sehr ausführliche Gutachten erstellt und Anträge formuliert werden.“

Wer sich über sämtliche Maßnahmen des neuen „Aktionsplans“ informieren möchte, kann dies auf der gemeindlichen Homepage unter „Aktionsplan Inklusion“ tun. Dort gibt es eine Übersicht über die verschiedenen Themenfelder, die darin formulierten Maßnahmen und Ziele sowie die geplanten Zeitfenster der Umsetzung. Eine „Print-Ausgabe“ des „Aktionsplans“ ist ebenfalls in Planung.

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