Leichte Sprache ist barrierefrei

Vom Einsatz leichter und einfacher Sprache
Rollstuhlfahrer sind auf abgeflachte Bordsteine angewiesen, blinde Menschen auf Brailleschrift und gehörlose Menschen auf Gebärdensprache. Für Menschen mit Lernschwierigkeiten wiederum ist es oftmals die Sprache, die sie von der Gesellschaft ausschließt. Es werden Wörter benutzt, die für diese Menschen zu kompliziert sind. Ebenso führen komplexe Satzkonstruktionen zu Verständnisproblemen.

Dabei ist es für alle Menschen unerlässlich, Texte verstehen zu können. Neben den bundesweit über 300.000 Menschen mit Lernschwierigkeiten profitieren auch andere von Leichter Sprache - Analphabeten, Migrantinnen und Migranten, oftmals gehörlose Menschen. Aber auch viele ältere Menschen bevorzugen eine leicht lesbare Sprache.

Im Herbst 2015 hat der Schleswig-Holsteinische Landtag beschlossen, dass Sprache und Design der Wahlbenachrichtigungen „mit Blick auf die Übersichtlichkeit so überarbeitet werden sollen, dass sie für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger verständlich sind.“ Als dann im letzten Jahr die Wahlbenachrichtigungen für die Landtagswahl in Schleswig-Holstein in leichter Sprache eintrafen, sorgten diese teilweise für Spott und Kritik.

Sicherlich kann gestritten werden, ob das eingesetzte Konzept, also „Leichte Sprache“ (sehr einfache Worte und kurze Sätze, nur die allerwichtigsten Informationen) richtig gewesen ist oder die „Einfache Sprache“ (gut verständliche Texte, in denen Fremdwörter vermieden oder erklärt werden, ein Satz ist meist nicht länger als 15 Wörter) hätte genutzt werden müssen. Wichtig ist, dass die Menschen den Inhalt der Wahlunterlagen (oder anderer Dokumente wie Briefe oder Verträge) verstehen.

Die Gemeindeverwaltung in Henstedt-Ulzburg beschäftigt sich ebenfalls mit „Leichter Sprache“. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden zum Thema geschult und die Informationsbroschüre „Wegweiser für Beratung und soziale Angebote“ soll in Leichte Sprache übertragen werden. Aber auch in anderen Bereichen setzt sich der Einsatz der Leichten Sprache durch. So ist es möglich, im NDR die Nachrichten in Leichter Sprache zu lesen: https://www.ndr.de/fernsehen/service/leichte_sprache/Norddeutsche-Nachrichten-in-Leichter-Sprache,nachrichtenleichtesprache100.html

Und wer Lust hat in der kalten Jahreszeit eingekuschelt Märchen wie „Hänsel und Gretel“ und „Frau Holle“ in Leichter Sprache zu lesen, der schaut ebenfalls auf die Internetseiten des NDR unter. Die Märchen gibt es zusätzlich auch in Gebärdensprache. https://www.ndr.de/fernsehen/service/leichte_sprache/Maerchen-in-Leichter-Sprache,maerchenleichtesprache100.html

Wenn Sie gute Beispiele hinsichtlich des Einsatzes der Leichten oder Einfachen Sprache haben, freuen sich die Behindertenbeauftragten sehr, von diesen zu erfahren. Mitteilungen und Links senden Sie gern an: Gemeinde Henstedt-Ulzburg, Behindertenbeauftragte Britta Brünn/Uta Herrnring-Vollmer, Rathausplatz 1, 24558 Henstedt-Ulzburg, E-Mail: behindertenbeauftragte@h-u.de.

Britta Brünn und Uta Herrnring Vollmer
(Behindertenbeauftragte der Gemeinde Henstedt-Ulzburg

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