Veranstaltungen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Hilfetelefon

1/3 aller Frauen ab 15 Jahren haben körperliche und / oder sexuelle Gewalt mindestens einmal oder auch mehrfach in Ihrem Leben erfahren (Ergebnis der EU-weiten Erhebung von 03/2014). Das Spektrum der Gewalthandlungen reicht von Wegschubsen, Ohrfeigen, Schlagen mit Gegenständen und Verprügeln bis hin zu sexueller Nötigung und Vergewaltigungen.

Häusliche Gewalt ist die am weitesten verbreitete Form der Gewalt gegen Frauen und umfasst alle gesellschaftlichen Schichten. Risikofaktoren sind neben Trennung und Trennungsabsicht auch Gewalterfahrungen in der Kindheit und Jugend.

Am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, wird wieder weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Die Aktionswoche ist vom 20. bis zum 24. November 2017.

Henstedt-Ulzburg setzt in dieser Zeit ein öffentliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen:

Die Flagge „Frei Leben ohne Gewalt“ der Menschenrechtsorganisation „Terre des femmes“ wird am Rathaus in der Aktionswoche gehisst sein, und spezielles Informationsmaterial zu Stalking und häuslicher Gewalt liegt für Besucherinnen und Besucher des Rathauses im Eingangsbereich aus und macht auf Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten aufmerksam.

Außerdem organisiert Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber zusammen mit der Frauenfachberatungsstelle Kaltenkirchen, dem KIK Netzwerk häusliche Gewalt, der örtlichen Polizei, dem Weißen Ring, dem Kreis Segeberg und den Bäckereien während der Aktionswoche verschiedene Veranstaltungen in Henstedt-Ulzburg:

1. „Gewalt kommt nicht in die Tüte“

In Henstedt-Ulzburg wird die erfolgreiche Kampagne „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ fortgesetzt, eine gemeinsame Aktion des Landesinnungsverbands des Bäckerhandwerks, mit den Gleichstellungsbeauftragten und dem KIK-Netzwerk bei häuslicher Gewalt:

Am Donnerstag, 23. November von 14-16 Uhr werden die von Bäckerei Rathjen und Bäckerei Wagner gespendeten Brötchentüten mit Informationsmaterial und der bundesweiten Rufnummer des Hilfetelefons 08000 116 016 im Rathaus an Bürgerinnen und Bürger verteilt.

Unterstützt wird Svenja Gruber von Andrea Hempel, Beraterin der Frauenfachberatungsstelle Kaltenkirchen, Ingeburg Grützmann vom Weißen Ring sowie Merle von Palubicki von der örtlichen Polizeistation. Gemeinsam informieren sie über die Themen Stalking und häusliche Gewalt und machen auf Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten vor Ort aufmerksam.

2. Informationen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit häuslicher Gewalt gegen geflüchtete Frauen

Der Weg vieler geflüchteter Frauen und Mädchen in den Herkunftsländern und auf der Flucht ist von Gewalt kennzeichnet. Aber auch hier in Deutschland sind sie oftmals vor sexueller und häuslicher Gewalt nicht sicher. Deutschland hat sich auf Grundlage der internationalen und europäischen Menschenrechtsverträge (CEDAW, Europäische Menschenrechtskonvention) verpflichtet, die Rechte der Frauen zu stärken und sie vor Gewalt zu schützen.

Nicht selten begegnet dieses Thema ehrenamtlich Helfenden, aber auch Hauptamtlichen, z.B. Erzieherinnen und Erziehern oder Verwaltungsmitarbeitenden im Umgang mit geflüchteten Frauen. Diese Informationsveranstaltung soll Einblicke in Strukturen häuslicher Gewalt geben und Wege aufzeigen, angemessen Unterstützung zu leisten.

Barbara Eibelshäuser, Koordinatorin des KIK Netzwerkes häusliche Gewalt und Kerstin Amthor, Beraterin der Frauenfachberatungsstelle Kaltenkirchen, bieten am Donnerstag, 16.11.2017, 17-18.30 Uhr im Rathaus Henstedt-Ulzburg, Rathausplatz 1 Informationen und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit häuslicher Gewalt gegen geflüchtete Frauen.
Anmeldung nimmt Dagmar Godt, Ehrenamtskoordinatorin des Kreises Segeberg gerne entgegen: soziales.godt@kreis-se.de oder unter 04551 951 871.

3. Wen Do: Selbstbehauptung für Mädchen

Mädchen erleben immer wieder Situationen, in denen sie sich unwohl fühlen und nicht genau wissen, was sie tun und wie sie sich wehren können. Beispiele sind:

  • Blicke und blöde Sprüche in der Schule oder in der Freizeit
  • Schritte die eine auf der Straße verfolgen
  • Das NEIN, das nicht ernst genommen wird
  • Ungewollte Berührungen und mehr...
  • Angst vor einer Entführung

Wen Do ist Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen und Mädchen. Der Name setzt sich zusammen aus „Wen“, einer Abkürzung für das englische „women“ (Frauen), und „Do“, japanisch für „Weg“, und bedeutet „Weg der Frauen“. Wendo zählt sich nicht zu den Kampfsportarten, sondern versteht sich als Präventionsprogramm gegen Gewalt.

Im Wen Do Training lernen die Mädchen mit verschiedenen grenzverletzenden und gefährlichen Situationen umzugehen. Dabei wird ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt und die Sensibilität für gewalthaltige und unangenehme Situationen erhöht.
Gearbeitet wird in Rollenspielen, aber auch mit Wahrnehmungsübungen, Übungen zur Körpersprache und vielen spielerischen Bewegungsaufgaben. Außerdem werden Gespräche zur Information und zum Erfahrungsaustausch geführt.
Ziel des Wen Do Trainings ist es, mutige Ideen zu entwickeln, wie Mädchen sich Hilfe holen und andere unterstützen können. Jede Teilnehmerin findet dabei ihre eigenen Wege, um sich und andere zu verteidigen und zu schützen – mit Worten, mit ihrer Stimme und mit ihrem Körper.
Sportlichkeit ist keine Teilnahmevoraussetzung!

Das Wen Do Training findet in Kooperation mit IN VIA Hamburg e.V., Träger der Offenen Kinder und Jugendarbeit in Henstedt-Ulzburg am Samstag, 18.11.2017 von 11-16 Uhr in der Kleinen Sporthalle der Olzeborchschule statt. Wen Do Trainerin ist Mechthild Keller (MUT – Bildung und Training), sie wird unterstützt von Signe Stamer vom JUZ Tonne.

Das Training ist kostenfrei. Die Plätze sind begrenzt. Anmeldungen nehmen die Jugendzentren Tonne und Rhen verbindlich bis zum 17.11.2017 entgegen. Reichlich Getränke und Verpflegung, warme bequeme Sportkleidung und Turnschuhe sind für den Tag mitzubringen

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