Aktueller Stand zur Ostküstenleitung – Gemeinde beauftragt Expertise

Ostküstenleitung

Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist bei der Suche nach einem Institut für die Erstellung einer eigenen Expertise zur bisherigen Planung der 380kV-Ostküstenleitung fündig geworden. Herr Prof. Dr.-Ing. Harald Weber vom Institut für Elektrische Energietechnik an der Universität Rostock wird der Gemeinde ab sofort beratend zur Seite stehen. Die Gemeindevertretung hatte in ihrer Sitzung vom 15. Dezember 2015 beschlossen, zur Überprüfung der technischen Möglichkeiten und Alternativen zur derzeitigen Planung der Ostküstenleitung im Bereich des Umspannwerks Friedrichsgabe und weiterer Fragestellungen eine Expertise zu erstellen und die Verwaltung beauftragt, einen Sachverständigen mit der Erstellung dieser Expertise einzusetzen.

Hintergrund für die Beauftragung eines unabhängigen Gutachtens sind offene Fragen zur bisherigen Planung der Ostküstenleitung durch das zuständige Unternehmen Tennet. Explizit geht es um das Vorhaben der Tennet, neben der Ostküstenleitung durch den Ort zusätzlich ein ca. 10 ha großes Umspannwerk auf Henstedt Ulzburger Gebiet zu errichten. Eine Anbindung der 380kV-Ostküstenleitung an das bestehende Umspannwerk in Friedrichsgabe „HH-Nord“, welches vom konkurrierenden Netzbetreiber der Tennet, 50Hertz, betrieben wird, lehnt die Tennet aus „technischen, netzplanerischen und rechtlichen Gründen“ ab.

Das Energiewendeministerium von Dr. Robert Habeck hatte am 18. November 2015 zu einem Fachgespräch „Netzplanungsalternativen im Raum Henstedt-Ulzburg“ geladen, an dem neben Vertretern der Gemeinde Henstedt-Ulzburg und der Stadt Norderstedt auch Vertreter der beiden Netzbetreiber Tennet und 50Hertz sowie der Bundesnetzagentur teilgenommen hatten. Die Frage der Anbindung der Ostküstenleitung an das bestehende Umspannwerk in Friedrichsgabe wurde hierbei kontrovers diskutiert. Als Fazit des Gesprächs kann festgehalten werden, dass die Argumentationslinie der Tennet, die Anbindung des Umspannwerks „HH-Nord“ auszuschließen, nicht aufrecht zu erhalten ist, da alle vorgetragenen Gründe weitgehend entkräftet werden konnten.

Das nun in Auftrag gegebene Gutachten von Prof. Weber soll in dieser für die Gemeinde Henstedt-Ulzburg wichtigen Frage, Klarheit bringen. Bürgermeister Stefan Bauer hat die zuständige Staatssekretärin Dr. Ingrid Nestle des Energiewendeministeriums über die Beauftragung der Expertise bereits informiert. „Frau Dr. Nestle hat mir zugesichert, dass Prof. Weber von den Netzbetreibern Tennet und 50Hertz, die notwendigen Informationen zur Prüfung des Sachverhalts erhält“, erklärte der Bürgermeister.

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